Shams

Da Shams ein Privatpferd ist, wurde der Text von seiner Besitzerin geschrieben. 

Ägypten war für mich als neues Urlaubsziel nicht unbedingt die erste Wahl und auch die Zustände vor Ort außerhalb der Hotelreservate (Infrastruktur, Straßenbild, etc.) sind lange nicht mit denen im europäischen Raum zu vergleichen. Eines allerdings hat auch mich an diesem Land fasziniert: die Freiheit, die man spürt, wenn man auf dem Rücken der Pferden durch die Wüste galoppiert - weit und breit nur Sand - kein Ende in Sicht. 
Bereits als Teenager bin ich jahrelang geritten, hatte immer Pflegepferde, war jedoch ein typischer Freizeitreiter. Reithallen und Reitunterricht mochte ich nie - über Wiesen und durch Wälder - das war ich. 
Was man aber nach dem ersten Galopp durch die Wüste spürt ist unbeschreiblich. Die Pferde, so schnell wie man es sich in Deutschland kaum vorstellen kann, und dieses Gefühl der puren Freiheit. 

Wie kam ich nun zu Shams? 
Zurück im Alltag planten Lea und ich in der Vorweihnachtszeit unseren nächsten Ägyptenurlaub. Lea erzählte mir von Shams, dessen Besitzer ihn nicht mehr halten konnte, da er zur Armee müsse und ihn nur in gute Hände abgeben wolle. So übernahm ihn eine Einstellerin und er durfte zu Wolke‘s Horse Paradise. Bereits als Kind war es mein Traum später mal ein weißes Pferd zu haben. Als ich zu meinem 18. Geburtstag mein Auto bekam, wurde er mir mit: „dein lang ersehnter Schimmel wartet in der Garage auf dich“ vorgestellt. 
Ich freute mich bereits im Dezember riesig, ihn in unserem Urlaub reiten zu dürfen. Über die Bilder hatte ich mich tatsächlich bereits etwas verguckt,umso schlimmer als plötzlich die Nachricht kam, Shams könnte verkauft werden und da ich von der Haltungsweise anderer Ställe Bescheid wusste,wollte ich auf keinen Fall,dass er in schlechte Hände kommen könnte.

Ein Pferd in Ägypten war niemals meine Vorstellung und weit weg von dem, was für mich in Frage kam - doch habe ich mich dafür entschieden, diesem kleinen Mann ein Leben in einem tollen Stall zu ermöglichen - ich konnte ihn einfach nicht gehen lassen. 

In Ägypten gelandet, noch etwas müde vom Flug, ging es dann auf direktem Weg für mich in den Stall. Und da stand er, bereits gesattelt und startbereit, um mit mir durch die Wüste zu flitzen. 

Schneeweiß, absolut süß und sehr verspielt. Er ist definitiv nicht der größte und ihm fehlen bestimmt ein paar Zentimeter Hals, aber er hat sich bereits mit dem ersten Anblick in mein Herz „Galoppiert.“ 

Daher nenne ich ihn liebevoll mein kleines „Araber-Pony“.

Die Urheberin der Profi-fotos ist Alisa Konrad.