Chuck Bass
Eigentlich sind wir nur für die Fotografen nach Kairo gefahren, denn Alisa und Monika wollten gerne einmal an den Pyramiden fotografieren.
Morgens waren wir deshalb im Stall von Dalia, die absolut ein Vorbild ist. Tolle Haltung, super Futter und ganz tolle Jungs mit viel Herz.
Danach ging es zu den Pyramiden.
Als wir die Straße runter liefen, drehte sich mir der Magen und ich wusste nicht wo ich noch hinschauen sollte. Doch dann haben wir einen Stall betreten und auf einmal standen da top gepflegte Pferde, eins neben dem anderen.
Ich war begeistert und lies mir verschiedene Pferde zeigen und dann kam er. Der kleine dicke Fuchs, der eine unglaubliche Ruhe ausstrahlte.
Ich denke der Besitzer bemerkte sofort mein Interesse, denn er überredete mich ihn Probe zu reiten.
Als ich auf ihm saß, kam die nächste Überraschung. Chuck war so gar nicht ägyptisch ausgebildet. Rein über Schenkeldruck und Gewichtsverteilung.
Ok, da war ich schon verliebt.
Also beschloss ich nun doch endlich einmal einen Ritt an die Pyramiden zu machen, aber natürlich nur mit Chuck.
So ritten wir zwischen frei laufenden Stuten, Herden an Dromedaren, Quads und hupenden Autos; doch Chuck interessierte dies null.
Nach dem Reiten bin ich mit ihm spazieren gegangen und da passierte der Moment, der alles für mich änderte, der Moment, der mich noch einen Monat lang verfolgte ❤
Jeder der mich kennt, weiß dass ich Dromedare doch eher gruselig finde und auf einmal stand ich inmitten von 15 Stück, neben mir Chuck. Wir konnten weder nach rechts ausweichen noch nach links, da dort Quads entlang rasten. Mein Herz pochte vor Angst und Chuck ? Der stand einfach da, legte seinen Kopf auf meine Schulter und entspannte. Es war, als wollte er mir sagen, bleib ruhig, das ist hier völlig normal.
Das war es, was mich nicht mehr los ließ, diese Liebe und Gelassenheit, die dieser 9-jährige Hengst ausstrahlte.
Ich kämpfte einen Monat mit mir selbst, denn sein Platz im Stall könnte auch der Platz für ein neues Rettungspferd sein. Aber nachdem ich nachts aufwachte, weil ich geträumt hatte, dass er verkauft wurde, war es vorbei. Ich ließ meinen Mitarbeiter dort anrufen und er bekam direkt erzählt, dass gestern Leute da waren, die ihn sich angeschaut hatten.
Also doch irgendwas verbindet uns und somit kann ich mein Glück kaum beschreiben, wenn ich sage, dass er ab jetzt mein Pferd ist und dies bis an sein Lebensende ❤
Diese Fotos sind von Lisa Mughrasi und Natascha Kündig.